Resonanz
Der kleine, aber feine Unterschied zwischen Resonanz und Mission ist, dass Resonanz vom erlebten Ergebnis ausgeht und nicht von dem, wofür man denkt da zu sein. Was bedeutet dies konkret?
Natürlich muss ich mir auch bei der Suche nach der Resonanz die Frage stellen, wofür bin ich bzw. sind wir da. Die Antwort auf das alleine reicht aber noch nicht aus. Erst wenn ich meine Aktivitäten darauf ausrichte, dass ich sowohl bei den Ergebnissen meiner Aktivitäten etwas bewegen werde, was eine Resonanz erzeugen könnte, die mir bzw. dem Team gut tun könnte, d.h. die erkennbar sein könnte, dann bin ich auf dem richtigen Pfad.
Eine Binsenweisheit? Auf den ersten Blick mag es so erscheinen, in der aktuellen Realität der Arbeitswelt aber leider ein rares Gut, dass man nicht nur Erfolg hat, sondern diesen auch noch zu geniessen vermag. Prof. Rosa, auf dessen Basis wir das Resonanzkonzept für den Einsatz in der Praxis weiterentwickelt haben, schreibt, dass der Erfolg von heute die Hypothek von morgen ist. Denn exponentielles Wachstum bzw. Produktivitätssteigerung ist selbst mit bester technischer Unterstützung selten oder gar nicht zu schaffen. Und wenn es geschaffen oder angestrebt wird, dann immer auf Kosten der Resonanz. Denn Papier ist geduldig und die Entfremdung macht auch vor Kennzahlen nicht halt.
Resonanz bedeutet immer auch ein gewisses Mass an Einfachheit bzw. Direktheit oder konkret die Abwesenheit von Entfremdung. Die häufige und vor allem ungesunde Komplexität von Organisationen lässt Resonanz kaum noch zu. Immer wenn Sie oder Ihre Mitarbeiter sich fragen müssen, »warum mache ich das hier eigentlich?«, dann ist Resonanz durch ungeeignete Komplexität verdrängt worden.
Und ungesunde Komplexität ist absolut keine automatische Nebenwirkung grosser Organisationen. Sie entsteht nur dann, wenn das Entstehen von Komplexität nicht aktiv gemanaged wird, sondern wuchernd bzw. trend- oder modebedingt entsteht. Wir vertreten die These, dass die Wirtschaft dem vermeintlich vorbildlichen Trend folgt, ungesunde Komplexität zu erzeugen. Mittel und Zweck werden verwechselt, in dem bspw. Standardisierung um jeden Preis eingeführt wird - meist aus einer unreflektierten Technikgläubigkeit heraus. Und wir sind nicht grundsätzlich gegen Technik, aber Business Intelligence, Workflows, oder Big Data können nicht besser sein als die Qualität der Daten, die man diesen Systemen zur Verfügung stellt und den Entfaltungspotentialen, die man den dort tätigen Menschen ermöglicht.
Entfremdung durch ungesunde Komplexität macht krank. und zwar Organisationen wie auch Menschen. Wir möchten uns an dieser Stelle einbringen, damit diese Entwicklung nicht noch mehr zu Lasten aller Betroffenen voranschreitet. Wenn wir hier einen kleinen Beitrag leisten können, dann ist das die von uns gewünschte Resonanz. Oder um es prägnanter zu formulieren: betrachten Sie das Feld "betriebliches Gesundheitsmanagement" doch mal anders. Wenn die von Ihnen designten Jobprofile resonanzfähig sind, dann hat das eine viel grössere Wirkung als das Herumdoktern an Faktoren wie den Überstunden oder dem Verwalten von Yogakursen zur Entspannung.
Unser Arbeitsansatz verbindet dabei das Beste aus den Welten der Verhaltenstherapie und dem Coaching. Wir arbeiten nach den Prinzipien des Selbstmanagementansatzes von Kanfer und Kollegen. Ein Konzept, welches in seiner Fundierung und wissenschaftlichen Absicherung bislang unerreicht ist im Vergleich zu all den schick und modisch daherkommenden Ansätzen von Coaches oder auch Coachingverbänden, die sich dazu berufen fühlen und dem ganzen Unsinn der derzeit bei Assessment Centern, Persönlichkeitsprofilen oder Algorithmen zur vermeintlichen Vermessung des Menschen verbreitet wird.
© Fokus Entspannung 2022